Rehkitzrettung mit der Drohne – Vorbereitung

Wer hätte das gedacht: schon vor sechs Jahren, als Drohnen noch riesig gross waren, mega-teuer und technisch eher “Mittelalter” im Vergleich zu heute, hat man sich schon Gedanken darüber gemacht, wie man damit Rehkitze ausfindig machen und retten könnte.

Dass jemand darüber sogar eine Doktorarbeit schreiben würde – wow! Wir haben das Dokument mal überflogen – mein lieber Scholli, hier hat sich jemand in Mathematik ein paar Fleissmärkchen ins Heft kleben lassen 🙂 Um ehrlich zu sein: zu hohe Materie für uns – und mittlerweile auch in vielen Bereichen nicht mehr wirklich notwendig.

Wir kleben ja keine Canon PowerShot an eine Drohne, rechnen dann mit Flughöhe, Brennweite und tausend anderen Faktoren aus, wie wohl die Rasterbreite und die Überlappung zu sein hätte……. man sieht das heute ja schon direkt. FPV (First Person View) nennt man das.


Allerdings: einfach eine Drohne auspacken und loslegen macht keinen Sinn. Ein wenig Gedanken um die Beschaffung der Gegend sollte man sich machen, besonders, wenn es darum geht, auch wirklich alle Bereiche zu erfassen. Was früher schwierig war, in die Tat umzusetzen, lässt sich heute mit entsprechender Planungssoftware bequem am PC planen und auf die Drohne laden. Die gemachten Erfahrungen (war die Drohne zu schnell, zu hoch oder niedrig…….) kann man dann einfach mit ein paar Mausklicks umsetzen, abspeichern und so einfach immer wieder laden.

So haben auch wir das heute gemacht: der abzusuchende Bereich wurde in Raster unterteilt, so dass (bis auf die Ränder unter Bäumen) alles erfasst werden kann. Höhe, Geschwindigkeit, Ausrichtungen von Drohne oder Kamera…… alles das kann man vorher schon planen und sich dann während des Fluges darauf konzentrieren, die Kitze auch zu entdecken.

Flugplan “Kitzrettung Schäferwiese” von COPPERFIELD IRT

Damit so ein Flug dann aber nicht doch in einem Baum oder Busch landet, sollte man vorher einmal einen Testflug starten. Das haben wir dann auch gemacht. Die Kamera wurde in dieser Planung immer in Flugrichtung gehalten, damit wir bei einer drohenden Kollission mit einem Baum etc. noch manuell eingreifen können. Hat aber alles geklappt (auch, wenn wir einmal vergessen haben, den Zoomlevel von 3x auf 1x zurückzusetzen und wir wirklich dachten, dass wir gleich in einem Baum landen 🙂 ).

Den “echten” Flug können wir dann vielleicht sogar noch 5 m höher ansetzen, die Kamera immer im 90-Grad-Winkel auf den Boden gerichtet lassen und uns darauf konzentrieren, die Kitze aufzuspüren. Ich gebe zu: eine Wärmebildkamera wäre wirklich hilfreich, alleine schon wegen des Kontrastes. Für uns aber in Relation zur Häufigkeit der Benutzung nicht wirklich wirtschaftlich.

Aber ich denke, ein Überflug über das Gebiet vor der Mahd, eine Auswertung an einem grossen Bildschirm oder Tablet und danach dann der Einsatz von “Bodenpersonal” ist sicherlich effektiver, als komplett ohne Drohne.

Für die Tiere ist das übrigens keine Störung, wie diese Szenen beweisen. Die Drohne ist in 2 m Entfernung in etwa so laut wie eine Hornisse, in 10 m Entfernung schon nicht mehr zu hören, und ab 30 m Höhe vermutlich auch nur noch für ein Adlerauge zu erkennen. Die Rehe hier jedenfalls haben sich nicht daran gestört…..

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