Die Energieversorgung im Siegerland – nichts als Fragen

Westenergie und der Kreis Siegen-Wittgenstein haben einen tollen EnergieMonitor herausgebracht, der aufzeigt, aus welchen Quellen Strom derzeit erzeugt wird, wohin der fliesst und wieviel des Stroms hinzugekauft werden muss.

Nun ist das Siegerland sicherlich nicht repräsentativ für ganz Deutschland (Gott sei Dank, möchte man sagen!), ein paar dringende Fragen stellen sich einem aber dennoch.

Nehmen wir die Werte von gerade eben.

Es ist Nachmittag, es ist bewölkt und regnerisch, der Wind weht ganz ordentlich.
Im Kreis gibt es 3 Biomasse-Anlagen, die zu 90 % ausgelastet sind. Die gesamte Stromerzeugung ist nicht besonders viel, aber die Anlagen liefern was sie können.
44 Windkraftanlagen haben wir derzeit im Kreis, die installierte Gesamtleistung ist ganz ordentlich, leider laufen 30 % der Anlagen aus irgendwelchen Gründen nicht.
Mehr als 4500 Photovoltaik-Anlagen haben wir im Kreis. Die aktuelle Auslastung: sagenhafte 0 %. Ganze 65 kw werden hier ein einer Stunde generiert. Warum? Nun, nicht nur nachts ist es zu dunkel, auch am Nachmittag und wenn es regnet. Dann bringen die Dinger leider nichts.
Derzeit wird im Kreis knapp 20 % des Stroms selbst erzeugt, mehr als 70 % müssen hinzugekauft werden.

Frage 1: wenn Photovoltaik (wie bekannt ist) überhaupt keine Energielieferung garantieren kann, schon gar nicht nachts oder bei schlechtem Wetter, warum soll dann alle Welt in PV-Anlagen investieren, die jetzt, quasi zum Feierabend bei dunklem Wetter, nicht mal genug Saft liefern, um das eigene E-Auto aufzuladen, dass wir ja demnächst alle fahren sollen???

Frage 2: selbst, wenn die PV-Anlagen ihre volle Leistung liefern würden (nämlich 16.000 kW in 15 min), kämen wir in unserer Rechnung auf 32.000 kW Gesamtleistung in der fraglichen Zeit von 15 Minuten. Das sind immer noch höchstens 50 %. Woher soll die Gesamtleistung kommen, wenn alleine geografisch eine weitere Ausbreitung von PV-Anlagen in einem relevanten Rahmen wohl nicht möglich ist und – wie hier deutlich zu sehen – absolut KEINE Sicherheit bieten?

Frage 3: von den hier angegebenen Strom”quellen” ist nur eine einzige einigermassen verlässlich: die der Biomasse. Dung, Kompost etc. gibt es immer. Wind gibt es nicht immer, Sonne eh nur selten, und durch die Tal-Lage vieler Häuser ist eine Nutzung wie woanders auf dem Flachland nicht wirklich effektiv. Da eine Erweiterung von Biomasseanlagen wohl eher nicht möglich ist, wird es dann wohl auf die Windkraft ankommen. Wenn von derzeit 44 installierten Anlagen diese gerade einmal 20 % des Stromes liefern, mache ich mir die Rechnung mal ganz einfach: wir bräuchten fünfmal mehr Windkraftanlagen im Siegerland. Das heisst > 200 Windkraftanlagen. Wo sollen die bitte stehen???? Immerhin gibt es Pläne, im ganzen südlichen Westfalen (also fast komplett hier bei uns) 1.100 Windkrafträder insgesamt zu platzieren. Seid Ihr vollkommen bescheuert??????

Frage 4: der Wirtschaftswald hier im Siegerland ist zu grossen Teilen als CO2-Senke nicht zu gebrauchen. Bestenfalls ist die Bewirtschaftung CO2-neutral. Wenn wir jetzt (alle) Kalamitätsflächen (und bis 2025 soll hier nicht eine einzige Fichte mehr stehen) mit Windkrafträdern zubauen, anstatt sie aufzuforsten, was macht das mit der Attraktivität des Gebietes als Wohngebiet? Als Urlaubsgebiet? Was macht das für die Tiere des Waldes unsere Umwelt? Selbst für die Bewirtschaftung steht weniger Fläche zur Verfügung, so dass wir in heimischen Wäldern schön die Windkraftanlagen pflanzen, und dafür dann in anderen Ländern die Wälder abholzen – denn Holz wollen wir ja alle haben. Und soll wirklich ein Grossteil der staatlichen Volkswirtschaft damit beschäftigt sein, diese Monstren, die so viel Schadstoffe in die Luft blasen wie der gesamte innerdeutsche Flugverkehr, und die alle 20 bis 30 Jahre komplett abgerissen werden MÜSSEN um sie dann komplett neubauen zu MÜSSEN, die finanziellen Mittel für diesen Wahnsinn erwirtschaften????? Wer hat sich diesen Mist denn ausgedacht?

Lassen wir uns einfach von den grünen Ideologen weiterhin verarschen. Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten, andere Länder interessiert das alles einen Dreck, und anstatt sich damit auseinanderzusetzen, wie wir in Zukunft mit dem Klima leben können, will man immer noch mit dem Kopf durch die Wand. Das auch diese Pläne nicht funktionieren und uns nicht nur den Wohlstand, sondern vielleicht auch unser Leben kosten kann, wagt sich wohl nur noch nicht so richtig jemand auszusprechen. Bis auf ein paar Wenige: hier, hier und hier.

Ein geflügeltes Wort in unserem Haushalt ist: “Gottseidank bin ich schon so alt.” Leider entgegnet dann irgendwer: “hoffentlich sind wir schon alt genug.”

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