01.10.2023 – True Crime – es gibt scheinbar keine Grenzen mehr

Es könnte anmuten wie ein Drehbuch, wäre es nicht real und hätte sich so vor einigen Tagen zugetragen.


Mein Kumpel T. zeigt mir ein paar Bilder.

“Was denn bei ihm los sei”, will ich wissen. An hier zu erkennendem Datum schlawenzelt minutenlang dieser Eichelhäher vor dem Haus meines Kumpels herum. Die Überwachungskameras schicken T. ununterbrochen Bilder zu – er befindet sich bei einem Nachbarn zum Quatschen.

Als das Wort Kamera fiel, wurde Glatzköpfchen sichtlich nervös und aggressiv, beschimpfte T. mit allen erdenklichen Beleidigungen und Drohungen. Die ersten Nachbarn kamen auf die Balkone, weil es immer lauter wurde.

So, dass es alle mitbekommen, sagte mein Kumpel T., dass er jetzt die Polizei rufe und er denen alles gerne erklären darf. Aus einem Fenster raus rief ein Nachbar : “Hau den Penner einfach weg.”

Daraufhin hat er T. weggeschubst und wollte an ihm vorbeirennen, war aber wohl etwas ungeschickt und hat sich auf die Nase gelegt. Schnell war er wieder auf den Beinen und wollte T. einen Faustschlag verpassen – knapp vorbei ist auch daneben. Dann ist er wieder geflüchtet – mittlerweile kamen zwei Nachbarn von T. aus den Häusern.

Nach ungefähr 150 Metern hatten sie ihn eingeholt. Wieder versuchte der Werbeträger für Sonnencreme, zuzuschlagen. Das war dann leider die falsche Entscheidung. Der Notarzt hat sich dann rührend um ihn gekümmert.

Zeugen für den Vorfall gibt es reichlich, der Schönling selbst wollte sich wohl nicht vor der Polizei äussern.
Interessant war seine Bemerkung aus dem Krankenwagen heraus : “Wir kriegen Euch noch.”

Wir? Doch kein einzelner Spinner?

Verrückte Geschichte. Naja…… hakt man schnell ab.


Als wir gestern so über das Thema sprachen, kamen per Messenger auf einmal ein paar Bildchen einiger Informanten angeflogen. Sonja Sonnenschein regt sich in ihrer privaten Gruppe mal wieder auf.

Dieser Screenshot wurde uns genau so abgeschnitten zugeschickt. Namen waren kaum zu erkennen (den Rest haben wir ausgepixelt). Wir deuten das so:

Irgendjemand hat sich geäussert, dass eine bestimmte Frau mit einem “Kupferdach” ruhig mal in einen Arm laufen könne. Nun, juristisch gesehen ist es keine Drohung, aber natürlich ein Wink mit dem Zaunpfahl durch die Blume: hier hätte eine bestimmte Person nichts dagegen, wenn eine vermutlich rothaarige Frau sich mal eine fängt.

T. und ich schauen uns an: “hast Du das gesagt?” Keiner von uns hat sich so geäussert. Auch, wenn ich es mir nicht vorstellen konnte, frage ich Gerd. Der verneint ebenso.

Sollte das etwa im Zusammenhang mit dem Vorfall bei T. stehen? Ein Racheakt für irgendwas, was er nicht gesagt hat?

Wir forschen weiter und finden die vollständige Äusserung auf Facebook.

Mir unbekannte Personen erwähnen im ersten Satz einen gemeinsamen Bekannten von uns, den M. Der hat diese Äusserung zwar nicht von sich gegeben, aber irgendwas muss ja vorgefallen sein, dass die Dame im ersten Kommentar sich auf ihn bezieht und der Meinung ist (frei interpretiert), eine Frau dürfe sich auch gerne mal eine fangen.

Wir haken bei ihm nach………


Unser Bekannter M. war am 27.09.2023 geschäftlich in Burgdorf. Dort erhält er Besuch. Ein paar Leute laufen auf einem Grundstück rum und zerstechen an seinem Pferdetransporter sechs Reifen. Schaden: über 1.200 Euro. Verständlich, dass M. hier einigermassen aufgebracht ist.

Ob er denn eine Ahnung hat, wer das gewesen sein könnte, will T. wissen. Er schickt uns einen Screenshot. Mir sagte das gar nichts, aber T. grinste wissend: “Inzucht nennt er eigentlich immer nur eine Person.” Und dann fiel auch mir der letzte Satz auf – ein Hinweis auf eine bestimmte Gruppe?

Aber würde jemand von Mitten in Hessen hunderte Kilometer bis nach Burgdorf fahren, um jemandem die Autoreifen zu zerstechen? Das wollte ich nicht so wirklich glauben.

Ich kann so naiv sein……….

Sonja!!!! Was machst Du denn da? Da rieselte es mir dann wie Schuppen aus den Haaren.

Nein, ein Beweis für irgendwas ist das natürlich nicht. Allerdings war die Reifenschlitzer-Gurkentruppe dann so schlau, in die Überwachungskameras von M. zu laufen. Die Polizei warnt ausdrücklich vor der Veröffentlichung solcher Videos. Machen wir nicht. Versprochen.


Kleiner Nachtrag: sollte sich jemand dazu berufen fühlen, seine schauspielerische und / oder kriminelle Leistung auch unseren Kameras präsentieren zu wollen, richten wir uns schon mal auf Gäste ein und würden uns freuen, diese vom kulinarischen Genuss ihrer zukünftigen Mahlzeiten zu überzeugen.

Brötchen aus der Schnabeltasse – ein Hochgenuss!

P.S.: Wir rufen hier nicht die Polizei. Versprochen.

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