07.12.2023 – Update: Tierschutz – null Qualifikation notwendig, dafür brandgefährlich

Einige Stellen wurden präzisiert – danke für den Hinweis

Mit den lustigen bis befremdlichen Auswüchsen des Tierschutzes beschäftigt sich diese Seite ja schon seit längerem, insbesondere mit einer Person und dem dazugehörigen Verein.

Da wir da da beim Thema “Wolfschutz” sind, schaut man auch immer mal wieder über den Tellerrand und wird mit Informationen gefüttert, die einen sprachlos zurücklassen.

Oberster Tierschutz-Comedian ist hier sicherlich Thomas Frost, der sich selbst als “Wolfspädagoge” bezeichnet. Auch, wenn diese “Berufsbezeichnung” fälschlicherweise suggeriert, dass er Wölfe erzieht und fördert, ist dies nicht der Fall. Neben der Erziehung von Kindern will er auch noch alle Weidetierhalter zu einem effektiven Wolfschutz(-Zaun) verhelfen.

Dazu dienen neben diversen “Gross”veranstaltungen in verschiedenen Bundesländern, bei denen sich nicht mal Passanten zu seinen Ausführungen gesellen, geschweige denn ein angemeldetes Publikum, auch sog. “Wolfswanderungen”, auf denen er den Zuhörern vermutlich mehr vom sprichwörtlichen Pferd erzählt, als vom Wolf. Das Ganze natürlich ohne funktionierende Webseite, ohne Impressum auf Facebook.

Herr Frost ist so erfolgreich mit seiner komödienhaften Darstellung, dass sich ganze Facebook-Seiten mit ihm beschäftigen, die pro Beitrag mehr Likes generieren, als in einem Jahr an Zuhörern seiner Ausführungen oder Wolfswanderungen anwesend gewesen sein dürften.

Neben den Belustigungen, die hauptsächlich von der Selbstbeweihräucherung und Selbstherrlichkeit des grössten WoPaZ herrühren, der selbst zugibt, kein Wolfsexperte zu sein, finden sich dann neben wirklich gefährlichen, falschen Aussagen auch weitere lustige Äusserungen. Hier ein paar Hörempfehlungen:

07 min, 55 sec – er hält sich für “einen der Besten” in der Wolfsszene

08 min, 10 sec – er hat sich Wolfshunde angeschafft, um zu schauen, ob man aus ihnen wieder Wölfe zurückzüchten kann. Vielleicht hätte sich einmal in der Literatur mit der sog. Abbildzüchtung auseinandersetzen sollen. Das hätte seinen Tieren so manche Qual und so manchem Wildtier die Verfütterung an seine Tiere erspart. Im Übrigen hat es diesen Versuch von Wissenschaftlern schon gegeben. Das Ergebnis nennt sich Tamaskan. Und ich glaube, dazu braucht es mehr als nur ein paar flohbefallene Wolfshunde und eine selbsternannten Wolfspädagogen. Im Übrigen ist das Ergebnis von einem Wolf auch noch meilenweit entfernt, aber vermutlich hatten die Wissenschaftler nur einfach nicht die geilen Tiere des Herrn Frost. Und seine Fähigkeiten.

56 min, 42 sec – es wird gefragt, ob Herr Frost keine Angst vor der afrikanischen Schweinepest habe, wenn er seine Hunde mit Wildschweinfleisch füttert. Seine Antwort: nein, die Wildschweine sind vier Wochen im Tiefkühler, danach wäre dann alles platt. Diese Aussage ist nicht nur falsch, sondern auch brandgefährlich!!!! Die Tenazität des Virus im Kühlschrank beträgt ca. 7 Monate, in der Kühltruhe sogar bis zu sechs Jahre!!! Nach ein paar Wochen ist also nicht alles platt, sondern noch wunderbar “am leben”.

58 min – eine Zuhörerin fragt, wie sie ihr Pferd dazu bekommen könne, zwischen Hund und Wolf zu unterscheiden. Er antwortet, sie könne das gar nicht, das könne nur er, und zwar nur mit seinen Tieren (Anm. d. Red.: Wolfshunde). Das habe unter anderem mit dem unterschiedlichen Verdauungstrakt von Wolf und Hund zu tun. Das ist faktisch FALSCH! Der Wolf hat nur zwei Amylase-Proteine, der Hund hat bis zu 34 (10 im Durchschnitt). Da der Hund mittlerweile kein reiner Fleischfresser mehr ist, sollte bspw. beim BARFen immer Flockenfutter zugeführt werde, um die Stärke (-> Kohlenhydrate) aus dem Getreide zu extrahieren und durch eine ballaststoffreiche Ernährung zur Gesundheit beizutragen. Der Wolf bezieht dieses durch bereits vorverdautes Futter seiner Opfer, deren Mageninhalt mitgefressen wird (hier gehen die Meinungen auseinander, ob dies wirklich so ist – wir vertreten diese Meinung). Weitere Unterschiede gibt es nicht, und aus der Verwertung von Stärke resultiert keine Begründung, warum ein Pferd einen Wolfshund für einen Wolf halten solle, einen Schäferhund aber nicht.

Mehr von diesen Ergüssen haben wir uns nicht angesehen, weil unsere Krankenkasse uns mit einer hohen Selbstbeteiligung für die anschliessend notwendige Psychotherapie drohte.