Update: 10.03.2024 – Dummheit, Naivität oder einfach nur dreistes Profitdenken beim Wolfspädagogen?

Ob ein selbsternannter Wolfspädagoge glaubt, den ultimativen, bezahlbaren, mobilen, überall einsetzbaren wolfsabweisenden Zaun zu haben, interessiert mich nur am Rande.

Tierschutz und Veterinärmedizin interessieren mich aber beruflich wie privat primär. Und da kommen mir bei dieser Lichtgestalt des deutschen Wolfschutzes doch so langsam einige Fragen.

Wieder jemand, der sich beim Thema “Wolf” finanziell einrichtet?

Liegt dem Herrn wirklich was am Thema “Wolf”, oder ist es eher eine Gelddruckmaschine? Eigentlich will er als Kreistagskandidat kandidieren, weil ihn die dortige Arbeit eigentlich überhaupt nicht interessiert, und er persönlich wie ein Kleinkind trotzig argumentiert, dass er den Wirbel um seine Kandidatur eher für seine “private” Arbeit nutzen möchte.

Höherer Bekanntheitsgrad, mehr Wolfswanderungen zum Taschengeldpreis und vielleicht wird ja irgendwann auch mal sein grosser, vollkommen grössenwahnsinniger Traum wahr – ein Auffangzentrum für Wölfe

Fachkenntnis und Sachkunde scheint nicht mal für die eigenen Wolfshunde / Wolfshybriden vorhanden zu sein

Da läuft jemand durch die Gegend, erzählt Spaziergängern was vom Wolf, von seinem Verhalten, seiner Biologie. Er erzählt allen Ernstes Kindern, dass ein Wolf, der ihnen quasi hinterher rennt, eigentlich nur spielen will. Er will nicht nur allen Weidetierhaltern seinen ultimativen, wolfsabweisenden Zaun “verkaufen”, sondern schlägt mit in die Kerbe derjenigen, die alle Weidetierhalter, die der “Expertenmeinung” nicht folgen, strafbare Handlungen unterstellt. Thomas Frost weiss als Einziger auf der Welt, wie effektiver Schutz vor dem Wolf geht. Das hört man jedenfalls immer wieder aus den grössenwahnsinnigen Texten und Videos heraus. Dabei fängt es doch bei seinen eigenen Hunden schon an mit der ungenügenden Sachkenntnis.

Sind es Wolfshybriden, ist die Haltung verboten

#KeinHaustier: Wolf-Hund-Hybriden als Haustier halten? Bitte nicht! – WTG | Welttierschutzgesellschaft e.V.

Die Haltung von Wölfen und Hybriden stellt ganz besondere Anforderungen an den Halter, die im Normalfall von Privatpersonen nicht erfüllt werden können. Nicht nur die Grösse des Auslaufes, auch die Fütterung und Sozialkontakte spielen hier eine grosse Rolle. Sollte es sich hier um Hybriden halten (erst ab F5 spricht man vom “Hund”), wäre die Haltung eigentlich rechtswidrig.

Reine Zwingerhaltung juristisch u.U. erlaubt, tierschutzethisch aber ein NoGo.

Zumindest in NRW wäre eine Zwingerhaltung in einem Wohngebiet unzulässig. Das mag in anderen Bundesländern anders sein, für MV kennen ich mich damit nicht aus. Aber auch eine reine Zwingerhaltung setzt voraus, dass der Hund einen Blick in die Ferne hat (gesetzlich vorgeschrieben), die hier nicht gegeben ist, da die schmale Parzelle ja direkt von Häusern oder Sichtschutzzäunen umstellt ist. Zudem ist erforderlich, dass das Tier entweder einen grossen Teil des Tages Freilauf geniessen kann, oder der Halter sich entsprechend intensiv mit dem Tier beschäftigt, um es sozial nicht verkrüppeln zu lassen und es mental wie auch körperlich artgerecht zu beschäftigen. Die hier vorhandene Kombination aus Auslauf und Zwinger ist ein absoluter Witz: von vielfältigen Verletzungsmöglichkeiten, viel zu kleinem Auslaufareal für die entsprechende Anzahl der Hunde. Mag es juristisch noch in Ordnung sein, es eine solche Haltung ist und bleibt Tierquälerei.

Quelle: Der Pädagoge für den Wolfspädagogen

Transport der Tiere vermutlich rechtswidrig

Herr Frost transportiert seine Tiere in einem ausgeleierten, alten Hundetransportanhänger, der nicht mehr den Bestimmungen entspricht. Höhe und Breite scheinen hier für zumindest ein Tier auszureichen, obwohl ich anzweifle, dass die Hunde dort aufrecht stehen können. Für zwei Tiere wäre dies generell unzulässig.

Weiterhin ist das Tier nicht vor Zugluft geschützt, da mind. zwei Seiten des Hängers offen sind. Genauso wenig ist es vor Regen oder Spritzwasser geschützt. Eine Klimatisierung oder Isolierung (je nach Witterung) ist in diesem Hänger nicht möglich.

Sicherung der Tiere mangelhaft

Es scheint Pflichtvoraussetzung für jeden Wolfsfanatiker, Hybridenzüchter und / oder Wolfshunde/Hybriden-Halter zu sein, eine Flexi-Leine (aka “Hundeknast”) zu verweden. Weder ist das rechtswidrig noch tierschutzrelevant, aber sowohl für Mensch und Tier unter bestimmten Umständen ziemlich riskant.

Die doppelte Sicherung des Tieres durch eine Verbindung vom (viel zu kleinen!!!!) Julius-K9 Geschirr, welches sich beim Schultergelenk einschneidet und an der Vorbrust nicht ordentlich sitzt, ist generell in Ordnung, zeugt aber von zwei Dingen: der Halter traut seinem Hund nicht und der Hund ist nicht unter Kontrolle. Das geht in Ordnung, wenn man seinen Hund gerade erst aus dem Tierheim geholt hat und weder die Ausbildung abgeschlossen ist noch das Vertrauen zwischen Hund und Halter ausgeprägt ist.

Wer seine Hunde jedoch auf gewerbsmässige Wanderungen mitnimmt, kleine Kinder in die Nähe lässt, der sollte mit solchen Hunden und eigenen Fähigkeiten eher davon absehen.

Dass Herr Frost den Tieren eine potentielle Gefährlichkeit unterstellt, zeigen nachfolgende Bilder. Er hält generell, so gibt er das ja auch freimütig zu, den Tieren den Fang zu, wenn Kinder in die Nähe kommen. Zum einen ist das ein vollkommen falsches Signal für den Hund, zum anderen ein vollkommen unzulässiger (weil nicht vorhandener) Schutz für das Kind: wenn der Hund sich ruckartig bewegt, wird Herr Frost nicht in der Lage sein, dem Hund auch weiterhin den Fang zuzuhalten. Wer durch dieses Verhalten signalisiert, dass er davon ausgeht, dass seine Hunde u.U. zubeissen, hat mit diesen Tieren nichts in der Nähe von Kindern zu suchen!!!! Also: entweder Maulkorb oder die Tätigkeit sofort einstellen!

Sachkunde und Versicherungen vorhanden?

Wer so deutlich zeigt, dass er seine eigenen Tiere nicht kontrollieren kann, nicht artgerecht hält, keinen Sachverstand im Umgang mit den Tieren zeigt, der sollte umso dringlicher eine Haftpflichtversicherung besitzen. Ich gehe davon aus, dass auch in MV bei der Eintragung in ein Zentralregister diese Versicherung abgefragt wird, sofern Herr Frost seine Tiere auch überhaupt ins Zentralregister bzw. zur Steuer angemeldet hat.

Da Herr Frost seine Tiere aber fast ausschliesslich gewerblich nutzt, kommen hier noch weitere Genehmigungen (länderspezifisch) und mind. mal eine Betriebshaftpflicht für die Hunde in Betracht. Hier sollte man dringend prüfen, ob diese auch vorhanden sind. Auch ein Wesenstest für die Tiere, die dazu dienen, insbesondere Kindern vorgestellt zu werden, sollten nach den hier zu sehenden Fotos dringend eingefordert werden.

Update: Schlank ist nicht gleich abgemagert

Wenn das Winterfell sich verabschiedet, zeigt sich der Zustand eines Hundes. Zugegeben, bei uns könnten einige Hunde eher mal etwas abnehmen. Zwischen “Rippen fühlen” und “mit einer Taschenlampe röntgen” ist aber auch noch ein Unterschied. Ich persönlich halte das Tier hier auf dem Bild für abgemagert, auch, wenn ich sowas anhand eines Fotos nicht gerne beurteile. Dauerhaft gesund ist das nicht, und wenn das nicht krankheitesbedingt ist, dann eben wieder mal haltungsbedingt.

Der Traum vom Auffangzentrum

Ein Typ, der keine nachweisbare Sachkunde sowohl in Bezug auf den Wolf, in Bezug auf Wildbiologie, in Bezug auf seine eigenen Hunde, in Bezug auf rechtliche und tierschutz(ethische) Bestimmungen zeigt, im Gegenteil, eher das Nichtvorhandensein unter Beweis stellt, träumt davon, ein Auffangzentrum für Wölfe zu errichten.

Gott sei Dank sind seine Follower entweder genauso pleite wie der durchschnittliche Wolfschützer oder so vernünftig, dass sie ein solches Unterfangen gar nicht erst zulassen wollen. Die grosspurige Spendenaktion, die 40.000 Euro fordert, schafft nicht mal die Ein-Prozent-Hürde.

Selbst wenn: da wird das örtliche Vet.-Amt noch ein kräftiges Wörtchen mitzureden haben. Zumal ich mich frage, wer die verunfallten Tiere denn versorgen will? Da ist es mit einem grossen Areal von einem Hektar nicht getan. Da brauchst Du Equipment, jemand, der etwas davon versteht. Also mind. mal eine ausgebildete VTA. Oder will er Knochenbrüche sich selbst überlassen? Wer ist denn berechtigt, auf BTM zuzugreifen, diese zu dispensieren oder anzuwenden? Er jedenfalls nicht. Sind die Tiere an den Menschen gewöhnt, werden sie sicherlich nie wieder in die Freiheit entlassen werden dürfen!!!! Wo bleiben die Tiere dann?

Ein solches Areal muss umzäunt werden, und zwar hoch. Und mit komplettem Untergrabschutz versehen werden. Da reicht die kleine Grabenfräse nicht aus. Da ist er bei der Umzäunung schon locker bei 40.000 Euro – eher das Doppelte (wir wissen: 1.300 qm Umzäunung mit Doppelstabmatten -> 16.000 Euro zum Freundschaftspreis – ohne Untergrabschutz).

Dann: ein solches Gelände sollte – den Tieren zuliebe – abseits gelegen sein. Das erfordert aber eine lückenlose Überwachung. Also entweder da hinziehen oder entsprechende Technik verbauen.

Eine entsprechende Umzäunung ausserhalb bebauter Gebiete wird ganz schön schwierig. Trotz Eigentums durften wir auf unserem Hundeplatz nur Eichenpfähle bis 120 cm Höhe und Wildschutzzaun verbauen – sonst hätte man uns das LSchG um die Ohren gehauen. Es gibt baurechtliche und landschaftsschutz-rechtliche Bestimmungen, die auch ein Herr Frost nicht einfach umgehen kann, selbst, wenn er zum Landrat gewählt würde (was irgendjemand verhüten möge)

Dann: das Einsammeln der entsprechenden – unter Schutz stehendenden – Tiere wäre melde- und genehmigungspflichtig. Keine Genehmigung, dann scheppert’s wegen diverser Verstösse.

Wer will das verunfallte, noch lebende, schwer verletzte Tier, welches bei Bewusstsein ist, denn erstmal für den Transport und die ersten Notfallmassnahmen sedieren? Der Kleintierarzt von “umme Ecke” macht das nicht – alleine schon aus Gründen europäischer Gesetzgebung. Einem verletzten Wolf einfach mal so eine Cepetor reindrücken – ich würd’s nicht machen. Für’s Blasrohr und für TelInject braucht man eine Genehmigung – für’s Medikament sowieso. Also, wer macht das?

Auch hier stellt sich wieder die Frage: entweder hat Herr Frost hier überhaupt nicht zu Ende gedacht (denn man plant ja erst die Beschaffung der Finanzen, nachdem man den finanziellen Aufwand kennt), oder hat sich gedacht: “da sind so viele Doofe da draussen, ich fordere einfach mal eine Stange Geld, damit ich meinen RAM mal wieder reparieren kann”.

Abschlussfrage

Wie zum Teufel kommt so ein Vogel auf die Idee, andere Leute belehren zu wollen – vom Wolfsfreund über den Landwirt bis hin zum Hobby-Tierhalter. Den Menschen, aber vor allem den Tieren (auch den Wölfen!!!!) zuliebe sollte man seinen Tätigkeiten ganz schnell den Stecker ziehen!

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