15.03.2024 – PRO WOLF – wir haben uns entschieden.

Lange Zeit ist es uns schwer gefallen: pro Wolf, pro Weidetier, oder wie einen Kompromiss hinbekommen? Eigentlich sind wir “pro Tier”. Die Ereignisse der letzten Tage, die fehlgeschlagenen Versuche, Nutztierhalter zu verstehen und ihre fragwürdige Moral hinsichtlich des Ausbeutens und Tötens von Tieren haben uns die Entscheidung etwas leichter gemacht.

Ja, auch Weidetiere haben ein recht auf ein möglichst unversehrtes Leben. Springt so ein Wolf in eine Herde, dann gibt es ein Massaker, dass so in der (freien) Natur nicht stattfinden würde. Viele Tiere sterben noch später an den psychischen Auswirkungen. Das ist traurig, das ist tragisch.

Andererseits können wir – trotz Versuchs – keine Empathie für jemanden aufbringen, der sein angeblich so liebevoll mit der Flasche gross gezogenes Tier (es sind ja alle nur die reinen Tierfreunde unter diesen Weidetierhaltern^^), welches sogar einen Namen hat, einen Bolzen in den Kopf jagt, das Vieh durch den Fleischwolf dreht, es in seinen eigenen Darm stopft und das dann noch eine Delikatesse nennt (ich höre schon wieder die Ausreden der Schafhalter “das trifft auf uns aber nicht zu” – nehmt es als verallgemeinernde Metapher). Da muss der Rinderwahnsinn im Hirn doch schon so einiges angerichtet haben, bevor wir einem solchen Arschloch auch nur die Tageszeit sagen!

Es geht um eine Branche, die heute fast nur noch aufgrund europäischer und staatlicher Subventionen existiert. Sie jammert herum, dass sie nicht mehr konkurrenzfähig ist, will sich aber auch keinen Millimeter bewegen. Diese „Bauern“ (damit sind ausschliesslich Viehbetriebe gemeint) leben von unserer aller Steuergelder, und nur noch deswegen. Auch von unseren und den knapp 12 Prozent der Deutschen, die sich mind. vegetarisch ernähren (9 % vegetarisch, 3 % vegan).

Ständig hören wir, dass die Bauern uns (alle) ja ernähren würden. Ja, wir sie aber auch. Wir hören, wie schlimm es wäre, wenn keine lokalen Nahrungsmittel mehr produziert würden, dann käme alles aus dem Ausland, und das wäre schlecht für die Umwelt. Ja, aber die Bauern hier wären trotzdem pleite. Anstatt also vom hohen Ross immer alle zu gängeln, einfach mal darüber nachdenken, wer hier von wem abhängig ist. Wir sind von den lokalen Bauern nicht abhängig. Ob das ökologisch ist – ganz anderes Thema. Aber keine Subvention der Welt wird aufrecht erhalten, wenn es sich gar nicht mehr lohnt. Also bitte: etwas weniger Arroganz oder Augen auf bei der Berufswahl. Wir brauchen Euch nicht – ihr uns schon. Selbst die, die Eure Produkte nicht mal konsumieren.

Es war falsch, zu versuchen, Nutztierhalter zu verstehen und dort gemeinsam nach Schnittmengen zu suchen. Nun ist der Zug abgefahren. So sehr uns die armen Viecher, die der Wolf reisst, auch leid tun – jeder Schaden, der diesen Leuten entsteht, ist vielleicht für irgendwas gut. Und wenn es nur ist, dass der Wolf dafür sorgt, dass hier einigen Leuten die Lust und das Geld ausgeht. Die dann frei werdenden Weiden können dann ja aufgeforstet werden. Oder Hafer angepflanzt werden. Oder Soja. Oder man verpachtet sie, damit die scheiss Windräder nicht in den Wald gestellt werden, sondern in die Kulturlandschaft, da, wo sie hingehören. Es wird sich noch Einiges ändern. Vermutlich nicht mehr zu unseren Lebzeiten. Falls doch: Empathie und Mitleid gibt es keine mehr.

Was wir nicht tolerieren werden: dass Leute von uns für ihren Berufsstand, für den Fleischkonsum, für die Art und Weise der Tierhaltung Respekt einfordern, aber selbst keinen Respekt zeigen.

Es geht beim Veganismus letzten Endes um eine Sache: so viel Tierleid /-tod zu vermeiden, wie möglich. Wenn sich eine Person dazu entscheidet, mehr Geld auszugeben, ggf. geschmackliche Einbussen hinzunehmen, damit Tiere nicht leiden müssen, dann ist das doch ein Verhalten, dass Respekt verlangt. Oder mindestens mal eins, was doch kein normaler Mensch auf der Welt als Angriffsfläche nutzen würde. Wir nehmen niemandem was weg, wir bestrafen niemanden dafür, dennoch werden wir verlacht, als Weicheier dargestellt, angegriffen. Warum? Was ist so schlimm daran, sich empathisch mit anderen Lebewesen zu zeigen? Weil Ihr Euch in die Hosen scheisst, dass über kurz oder lang gar kein Geld mehr verdient werden kann? Deswegen dürfen Produkte nicht mehr mit tierqualähnlichen Bezeichnungen wie “Milch” oder “Schnitzel” benannt werden – wegen der Verwechslungsgefahr? Man sieht also ein: man ist absolut zu ersetzen, und das treibt die blanke Panik ins Gesicht.

Die Streitigkeiten mit einigen Tierschutz-Grazien sind noch nicht beendet und nur noch ein ganz persönliches Hobby. Hier geht es nur um uns und sie – nicht mal um irgendwelche Tiere. Es gibt nichts, was wir hier öffentlich diskutieren müssten. Vielleicht berichten ja die lokalen Nachrichten einmal darüber.

Einige unserer “Follower” sehen wir garantiert wieder, anders, als sie denken.

Vegane Grüsse.

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