Der evangelische Kirchentag in Hannover ging zu Ende. Eigentlich keinen besonderen Blick wert, diesmal aber schon. Selbst die BILD-Zeitung titelt:

Interessant, was dort alles im Namen des christlichen (und in Teilen jüdischen) Gottes so angeboten wird. So lädt etwa ein feministischer Frühstücksgottesdienst exklusiv für FLINTA ein. FLINTA, das bedeutet “Frauen, Lesben, Inter-, Nonbinäre, Trans- und Agender-Personen”. Wir haben ja noch nicht genug bekloppte Buchstabensalat-Abkürzungen in diesem Land.

Übrigens: Männer mussten woanders beten. Man nähert sich der Religion, die nie mit etwas zu tun hat, ganz schön an.
Gute Christenmenschen sind natürlich auch besorgte Bürger, wenn es um’s Klima geht. Die Veranstaltung „Queer in der Klimakrise“ verbindet gleich zwei der woken Zeitgeistthemen. Hach, wie herrlich. Und nein: ich bin nun wirklich kein Leugner des menschengemachten Klimawandels.
Mein persönlicher Favorit: Der Workshop „Queere Tiere auf der Arche“. Da stellt sich mir bloß die zoologisch-theologische Frage: wie um Gottes Willen haben sich die intersexuellen Giraffen fortgepflanzt? Oder die schwulen Schimpansen?

Der Arbeitskreis „BDSM und Christsein“ ist (nicht zum ersten Mal) mit dabei auf dem Kirchentag. Er will sadomasochistische Sexualpräferenzen wie Peitsche, Handschellen und Sklavenspiele aus der Schmuddelecke holen. Naja, in der katholischen Kirche sind ja auch einige für die Selbstgeisselung sehr empfänglich.
Und wer die tägliche Werbung für Bier, Waschmittel, Babywindeln, Shampoo und vieles mehr sieht, der wusste es schon im Vorhinein: der weisse Mensch muss auch noch seinen Denkzettel bekommen. Dazu gab es beispielsweise Workshops wie „kritisches Weißsein für Erwachsene”. Recht haben sie. Ich bin weiss und sowas von kritisch….
Klima-Heilige wie Luisa Neubauer von „Friday’s for Future“ und Carla Hinrichs von der „Letzten Generation“ referieren auf der Bühne. Durch Steuergelder bezahlte Nichtregierungsorganisationen wie „Correctiv“ moderieren das grün-christliche Spektakel. Da fragt man sich: „in welcher Nichtregierungsorganisation wäre Jesus?“
Die Tendenzen in der evangelischen Kirche sind seit langem erkennbar. Vor ein paar Jahren in Dortmund malten die Teilnehmer in einem Workshop – kein Scherz – Genitalien. Genauer gesagt: Vulven. Das sorgte für einen soliden Twitter-Shitstorm. Und wer dachte, das sei schon nicht mehr zu toppen: Es gab noch einen weiteren befremdlichen Workshop, exklusiv für Frauen. „Schöner kommen“, hieß der. Bestimmt mit ganz viel Bibelbezug.
Nun ja, während die barocken, goldbehangenen katholischen Kirchen bunt und reich verziert sind, sieht es in den meisten evangelischen Kirchen aus wie bei uns im Keller. Vielleicht etwas heller. Ups, das reimt sich. Das könnte sich ja nun vielleicht etwas ändern.

Die Bibel ist, entgegen der Meinung der Ungebildeten, eben nicht Gottes Wort, sondern nur eine lose Sammlung von Geschichten verschiedener Autoren. Das macht es ja auch so einfach, alles ein wenig umzudeuten. Hat der Pastor zu meiner Konfirmationszeit die Mädchen mit zu kurzen Röcken nach Hause geschickt, hat man heute einen eigenen Wagen auf dem Christopher Street Day. Was der Herr Jesus wohl dazu sagen mag……

